Die Direktvermarktung der eigenen Werbeplätze ist kein einfaches Los, gehört zum optimalen Werbemix der eigenen Website jedoch dazu. Um – vor allem, aber nicht ausschließlich – Blogger bei der Vermarktung ihrer Werbeplätze zu unterstützen, gibt es seit August 2011 den Dienst blogads.de
Was ist Blogads?
Blogads.de ist eine Plattform, die Blogger und Webseitenbetreiber bei der Vermarktung ihrer Werbeplätze unterstützen will. Der Clou dabei: Blogads.de bietet dabei nur die Plattform und das Abrechnungssystem, die tatsächlichen Preise für einen Werbeplatz legt der Blogger selbst fest. Somit soll gewährleistet sein, dass sich niemand unter Wert verkauft, sich aber dennoch reichlich Interessenten einfinden.
Kategorisierung nach Themengebieten
Denn: Alle verzeichneten Blogs werden gleichberechtigt nach Kategorien sortiert angezeigt. Sucht ein Interessent also Blogs, die das Themengebiet Apple bedienen, so findet er unter dieser Kategorie alle Blogs nebeneinander aufgelistet. Die weitere Auswahl erfolgt dann über eine Filterfunktion, in der Preis und Werbeformat ausgewählt werden können. Sortiert werden die Blogs auf Wunsch dann noch nach Impressions oder Preis.
Alle wichtigen Daten auf einen Blick
In der Detailübersicht erhält jeder Anzeigeninteressent dann auf einen Blick Informationen zu einigen SEO-Werten, sieht aber direkt auch die monatlichen Impressions des Werbeplatzes und den dafür fälligen Preis.
Anmeldung: Ganz einfach
Die Anmeldung eines neuen Blogs ist denkbar einfach: Kurz die wichtigsten Daten angegeben, die Website eingetragen und den Werbeplatz festgelegt. Das war’s. Über die Integration eines JavaScript-Schnipsels holt sich Blogads.de dann selbst alle weiteren Informationen und beginnt mit der Impression-Zählung.
Preis: Wird selbst festgelegt
Der unglaubliche Vorteil bei Blogads.de: Niemand anders entscheidet, wieviel ein Werbeplatz „wert“ ist, das macht nur der Webseitenbetreiber selbst. Entscheidest du also, dass dein Werbeplatz mindestens 50,- EUR im Monat kosten soll, dann trägst du das so ein. Jeder, der dann Werbung bei dir schalten will, muss diesen Preis auch bezahlen. Blogads.de hält sich bei dieser Entscheidung raus. Und das ist auch gut so!
Kleine Einschränkung: Die Kosten
Eine erste kleine Einschränkung meiner Begeisterung ist jedoch das Abrechnungverfahren. Blogads.de behält 30% des Umsatzes ein, um damit die eigenen Kosten zu decken. Das ist soweit auch okay, schließlich wird dem Blogger dafür ja auch eine gute Plattform zur Direktvermarktung geboten. Nur finde ich diese Angaben dann doch etwas versteckt. Ich habe eine Zeit gebraucht, um zu verstehen, wie viel mich dieser Service jetzt kostet.
Eine andere Sache finde ich jedoch viel bedenklicher!
Die Sache mit JavaScript
Ärgerlich, aber nicht vermeidbar ist es, dass Werbeplätze nur über JavaScript „aktiviert“ werden können. Jeder Besucher, der JavaScript deaktiviert hat, sieht die Werbung nicht und erscheint auch nicht in den Impressions. Und zudem weiß doch jeder, dass JavaScript nicht das Optimum ist, wenn es um schnelle Ladezeiten geht.
Hier sollte Blogads noch nachbessern und schleunigst auf PHP oder eine andere Auslieferungsart wechseln. JavaScript hält mich derzeit jedoch noch davon ab, noch mehr Blogs auf der Plattform zu vermarkten. Denn der JavaScript-Schnipsel muss auch dann eingebaut werden, wenn es gar keine Buchung gibt. Ärgerlich!
Warten auf die Freischaltung…
Und noch eine äußerst „blöde“ Erfahrung musste ich bei meiner ersten Buchung machen: Ich wusste vom Werbetreibenden persönlich, dass er Werbung gebucht hatte. Eine Information per Mail gab es für mich aber nicht und auch im System konnte ich nichts freischalten. Nach Kontaktaufnahme mit dem Support gab es dann die Lösung: Jede gebuchte Anzeige wird erst noch von Blogads direkt freigeschaltet, bevor der Blogger entscheiden kann. Und das kann manchmal ein paar Stunden dauern.
Das System an sich finde ich gut und dass es längere Wartezeiten gibt, ist auch verständlich. Nur sollte man das auch offener kommunizieren, um Missverständnissen vorzubeugen. Spannend ist zudem auch, ob man als Blogger eine Info bekommen wird, wenn mal eine Anzeige von Blogads abgelehnt wird. Denn am Ende übernimmt ja doch irgendwie jemand Fremdes die Entscheidung darüber, welche Werbung ausgeliefert wird. Und das finde ich bedenklich.
Der Erfolg bei Blogads bleibt fraglich
Letztlich wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen, wie überzeugend das System ist. Erfolg oder Misserfolg werden auch maßgeblich davon abhängen, wie viele Blogger mitmachen und ob es Blogads schafft, das System bei wichtigen Werbetreibenden bekannt zu machen. Denn wenn die Blogger nur unter einander die Werbung austauschen, kann man’s auch gleich sein lassen.
Weiterführende Links
- Andreas Haswells erste Eindrücke zu Blogads
- Selbstbeschreibung des Services Blogads