Der aktuelle Trend bei der Softwareentwicklung geht immer mehr in Richtung von Remote Desktops. Allerdings werden die Begriffe “Remote” und “Freelancing” oftmals durcheinander gebracht. Der Begriff des Freiberuflers ist vielen Lesern des IT-Freelancing-Magazins sicherlich ein Begriff. Doch auch die Remote Beschäftigung impliziert die Arbeit “out-of-office”, also Arbeitsplätze, die sich außerhalb der Firmengebäude befinden. Was ist also der Unterschied zwischen einem Freelancer und einem Remote Desktop Mitarbeiter und wie lassen sich ganze Teams als externe Arbeitskräfte zusammenstellen?
Wir erklären die Unterschiede anhand der Softwareentwicklung.
Der Vergleich zwischen Remote und Freelancing
Mehr und mehr Unternehmen lagern Teile des Geschäfts an externe Fachkräfte aus, da diese sich dadurch einige Vorteile versprechen. Dies sind vor allem finanzielle Einsparmöglichkeiten, da weniger Büroräume und deren Ausstattung vorgehalten werden müssen, Sozialversicherungsbeiträge und Steuern entfallen und die Mitarbeiter haben keinen Leerlauf, da externe Mitarbeiter meist nur projektbezogen eingestellt werden. Dadurch lassen sich Geschäfte auch flexibler gestalten.
Beide Modelle lassen sich als externe Arbeitsplätze realisieren und ergeben für Mitarbeiter die bekannten Vorteile, wie mehr Selbstverantwortung, zeitliche Vorteile durch den Wegfall des Arbeitswegs und mehr Freude bei der Arbeit, da das Arbeitsumfeld frei wählbar ist. Trotzdem gibt es immense Unterschiede, die im folgenden Vergleich aufgezeigt werden.
Remote Desktop Entwicklung
Die Beschäftigung als Remote Desktop Mitarbeiter erfolgt grundsätzlich in Vollzeit bei einem Unternehmen, jedoch ist eine physische Anwesenheit vor Ort nicht erforderlich. Dabei kann es sich um eine dauerhafte oder projektbezogene Arbeitsstelle handeln.
Wenn das nun die gesamte IT- oder Entwicklungsabteilung betrifft oder ein Projektteam zusammengestellt wird, dann können die Mitglieder auch an unterschiedlichen Standorten sitzen. Diese Teams und Abteilungen werden dann als verteilte Entwicklungsteams oder Remote Desktop Teams bezeichnet.
Aber die Einstellung von Remote Desktop Mitarbeitern ist nicht das gleiche wie die Einstellung eines Freelancers. Remote Entwickler können sowohl intern als auch extern eingestellt werden, arbeiten dann aber für die vertraglich festgelegte Zeit ausschließlich für den Auftraggeber. Freelancer hingegen arbeiten ohne festen Arbeitgeber und arbeiten so gleichzeitig an mehreren Projekten für unterschiedliche Kunden. Dabei steht je Projekt nur ein gewisser Zeitrahmen zur Verfügung.
Wie das Modell der Telearbeit und Remote Entwicklung funktionieren kann haben schon einige Firmen gezeigt. Dazu gehört unter anderen die Quellcode-Plattform GitHub oder die Wikimedia Foundation. Auch Slack oder Podio ermöglichen ihren Mitarbeitern die freie Standortwahl des Arbeitsplatzes. Andere Unternehmen wie Basecamp oder Automattic, welches WordPress entwickelt hat ermöglichen zumindest teilweise Remote Desktop Tätigkeiten.
Für wen ist dieses Modell geeignet?
Dadurch, dass Remote Entwickler nur für einen Auftraggeber zur gleichen Zeit arbeiten, kann der Mitarbeiter seine gesamte Zeit und Konzentration für Ihr Projekt aufwenden. Damit lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen, da nicht ständig zwischen unterschiedlichen Softwareprojekten gewechselt wird.
Damit ist dieses Modell sowohl für kleine als auch für große Unternehmen geeignet. Größere Unternehmen können mehr Projekte gleichzeitig ausführen und falls ein Auftrag schnell fertiggestellt werden muss, können weitere Mitarbeiter flexibel eingestellt werden. Kleinere Unternehmen, vor allem Startups, haben oft nur ein kleines Budget und können sich keine eigene Entwicklungsabteilung leisten. Bei dieser Beschäftigungsart müssen sie kein großes Büro oder Firmengebäude bereitstellen, da die Remote Desktop Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz selbst stellen. Das spart erhebliche Finanzmittel ein.
Insgesamt können Projekte flexibler gestaltet werden, da sich die Remote Desktop Mitarbeiter je nach Aufwand einstellen lassen. Nachdem die Entwicklung abgeschlossen ist, beendet sich automatisch auch das Beschäftigungsverhältnis, welches bei Bedarf aber auch einfach verlängert werden kann. Sollten einmal mehr Entwickler benötigt werden, können diese kurzfristig eingestellt werden. Dieses Vorgehen kann in manchen Fällen bis zu 55% an Personalkosten einsparen.
In vielen Fällen stellen die Unternehmen die Remote Entwickler nicht selbst ein, sondern beauftragen externe IT-Service Provider mit der Suche und Rekrutierung der Fachkräfte. Das hat den weiteren Vorteil, dass sich die Outsourcing-Anbieter um alle Steuer- und Sozialrechtlichen Vorgänge kümmern, Büro- und Arbeitsausstattung stellen, und alle sonstigen vertraglichen Vereinbarungen übernehmen. Unternehmen, die solche IT-Personaldienstleistungen nutzen müssen nur den Auftrag mit ihren Anforderungen erteilen und erhalten dann die gewünschten Mitarbeiter sowie eine Rechnung von nur einem Vertragspartner. Sobald alle Kommunikationswege und Vereinbarungen getroffen wurden, arbeiten die IT-Spezialisten direkt unter der Leitung und Weisung des Klienten.
Remote Desktop Mitarbeiter sind also vollständige Fachkräfte, die Vollzeit für genau ein Unternehmen arbeiten, allerdings nicht vor Ort ansässig sind. Dabei übernehmen externe Service Provider oftmals die Bereitstellung der Entwickler und die anfängliche Kommunikation zwischen Remote Programmierer und dem suchenden Unternehmen. Die Vorteile sind das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die Flexibilität.
Entwicklung durch Freelancer
Freelancer sind Selbstständige, externe Fachkräfte, die meistens auf eine bestimmte Branche spezialisiert sind. Die Einteilung der Arbeitsabläufe, Arbeitszeiten und Standorte erfolgt je nach Gusto. Solche Personen arbeiten oftmals für mehrere Kunden und an mehreren Projekten gleichzeitig und stellen ihre Dienstleistungen in Rechnung. Dies geschieht je nach vertraglicher Vereinbarung mit einem Stundensatz oder Ergebnisorientiert. Die Stundensätze sind hier höher angesetzt als bei festen Mitarbeitern, dafür müssen die Unternehmen aber auch keine Sozialabgaben zahlen oder Arbeitsmittel stellen. Entsprechend fällt auch die Personalverwaltung einfach aus.
Unternehmen beauftragen Freelancer oftmals für Tätigkeiten in sehr speziellen Fachbereichen, in denen sie keine eigene Expertise haben. Dabei handelt es sich meist um kurzfristige Projekte oder um einzelne Tätigkeiten in einem Projekt. Muss beispielsweise nur eine Datenbankanbindung programmiert werden, sich aber kein Datenbankspezialist im Team befindet, dann kann diese Aufgabe an einen Freelancer übergeben werden.
Für wen ist dieses Modell geeignet?
Dieses Model eignet sich für alle Arten von Unternehmen, die kleine Tätigkeiten ausführen möchten, aber in diesem Bereich kein eigenes Wissen besitzen.
Nicht geeignet sind Freelancer für eine längere Beschäftigung, da die Kosten verhältnismäßig stark ansteigen. Auch ungeeignet wäre die Bildung eines externen Teams, dass nur aus Freiberuflern besteht. Das würde einen hohen Verwaltungsaufwand nach sich ziehen, da die Freelancer einzeln rekrutiert werden müssten und jeder einen eigenen Vertrag erhält, sowie eigene Rechnungen schreibt. Außerdem wäre die Schaffung einer gemeinsamen Kommunikationsbasis schwierig, da jeder Freelancer eigene Arbeitsabläufe hat, zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Zeitzonen arbeitet und unter Umständen noch weitere Kunden besitzt.
Fazit
Ob Remote Desktop Mitarbeiter oder Freelancer, beide Modelle haben ihre Vorzüge. Remote Tätigkeiten eignen sich für Unternehmen, die langfristige Projekte oder Aufgaben an externe Spezialisten übergeben möchten. Beispielsweise könnte die Entwicklung einer Software an ein Remote Team abgegeben werden. Damit würde der eigene Rekrutierungsprozess entfallen und Kosten gesenkt werden.
Freelancer eignen sich vor allem dann, wenn kleinere und kurzfristige Tätigkeiten durchgeführt werden sollen. Diese Mitarbeiter lassen sich sehr flexibel einsetzen und liefern gute Arbeitsergebnisse.
Eine B2B-Lösung ist eine Art von Software, die die Abläufe zwischen Unternehmen verbindet und unterstützt. Diese Fallstudie zeigt die Erstellung einer Business-to-Business-Plattform zum Posten von IT-Projekten und zur Suche nach Unternehmen zur Realisierung dieser Anfragen. Darüber hinaus bietet die Webplattform Verzeichnisse, in denen Dienstleistungsunternehmen ihre Kernbereiche vorstellen und bewerben können.