Ja, der Titel klingt etwas provokativ; Aber das ist gewollt! Ich möchte euch in diesem Artikel einmal aufzeigen, wie sich mit Rich Snippets die eigenen Suchergebnisse aufwerten lassen. Drei einfache, oftmals schnell umgesetzte Beispiele sollen einmal verdeutlichen, was heute schon mit Rich Snippets möglich ist.
Was sind Rich Snippets?
Bei Snippets handelt es sich um die wenigen Zeilen Text, die unter jedem Suchergebnis erscheinen. Sie sollen Nutzern eine Vorstellung davon vermitteln, was die Seite enthält und warum sie für ihre Suchanfrage relevant ist.
Rich Snippets sind – allgemein ausgedrückt – Erweiterungen der eigenen Website, die Google als Extra-Informationen versteht und dann in den Suchergebnissen gesondert darstellt. Für Google ist es eine Möglichkeit dem Nutzer bereits bei der Suche nützliche Ergebnisse vorzustellen, Webseitenbetreiber können so die eigenen Suchergebnisse aufwerten. Einzige Bedingung: Diese Aufwertung muss in der von Google vorgeschriebenen Form erfolgen, damit Google die Rich Snippets überhaupt als solche wahrnimmt.
Für Rich Snippets gibt es viele Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten, die bereits heute von Google unterstütz werden:
- Autor des Artikels
- Sternchen-Bewertungen eines Produkts oder eines Artikels
- Breadcrumb-Navigation der Seite
- Rezepte (inklusive Vorschaubild)
- Veranstaltungen und Ereignisse (inklusive Zeit- und Ortsangaben)
Bessere CTR durch Rich Snippets
Ich habe das Gefühl, dass Google die Rich Snippets derzeit enorm forciert, um Suchergebnisse noch besser bewerten zu können und die Relevanz einer Seite besser einschätzen zu können. Die Vermutung liegt daher auch nahe, dass Seiten mit Rich Snippets in den SERPs, aber auch bei den CTR in den SERPs deutlich besser abschneiden, als Seiten ohne Rich Snippets. Statistische Erhebungen dazu sind mir leider nicht bekannt, zwei Beispiele verdeutlichen meine Einschätzung aber:
- Auf meiner eigenen SEO-Spielwiese ArtikelWissen.info hat die Integration von Rich-Snippet-Breadcrumbs schlagartig eine Verdopplung der Besuchszahlen und eine deutlich gesteigerte Sichtbarkeit zur Folge gehabt.
- Quicksprout berichtet von einem 150%-igen Trafficboost allein durch die Integration des Authorship-Markup
Meine Einschätzung wird zudem auch von anderen geteilt.
Nun dürften viele der derzeit verfügbaren Mikrodaten für viele Webseitenbetreiber noch gar nicht so relevant sein. Drei Dinge lassen sich aber mit wenig Aufwand integrieren und sind zudem für beinahe jede Webseite und jeden Blog geignet: Breadcrumbs, Bewertungen und das Authorship-Markup.
Rich Snippets 1: Breadcrumbs
Breadrcumb-Navigationen auf Webseiten kennt man ja seit einiger Zeit. Diese Breadcrumbs sind aber beinahe genauso lang auch schon für die Google-Suchergebnisse möglich. Aussehen kann das zum Beispiel dann so:
Breadcrumbs zeigen somit einen genauen Pfad zu einem Artikel oder einer Seite an, sie vereinfachen dem Leser/Besucher die Orientierung und ermöglichen ihm beispielsweise auch das schnelle Zurückspringen in eine übergeordnete Kategorie.
Die Integration solcher Rich Snippets ist relativ einfach und wird hier und hier ausführlich erklärt. Wem das zu kompliziert ist, der findet für verschiedene CMS auch fertige Plugins, die dann nur noch eingebaut werden müssen. Für WordPress habe ich etwas hier schon einmal eines vorgestellt.
CSS: Breadcrumbs optisch anpassen
Die Plugins oder Erweiterungen liefern aber nicht immer auch die Mittel mit, um eine Breadcrumb-Navigation optisch an die eigene Webseite anzupassen. Wie man mit CSS relativ einfach aber Breadcrumbs erzeugen kann, dazu habe ich euch mal zwei schöne Beispiele herausgesucht:
Rich Snippets 2: Bewertungen
Eine weitere Möglichkeit, um die eigene Website in den SERPs hervorzuheben und von der derzeit stark Gebrauch gemacht wird, sind Sternchenbewertungen. Beinahe jede Nachrichtenseite und jeder zweite Online-Shops, dazu unzählige Blogs haben diese Sternchenbewertungen mittlerweile integriert. Das sieht dann so aus:
Die Integration dieses Rich Snippets ist auch kein Hexenwerk und wird etwa hier beschrieben. Und für verschiedene CMS gibt es bereits fast fertige Lösungen, eine einfache Umsetzung für WordPress hat beispielsweise Malte Landwehr einmal hier veröffentlicht.
Schindluder mit Sternchen-Bewertungen
Was ich allerdings kritisch sehe und wo eine Reaktion von Google nur eine Frage der Zeit ist: Nicht immer basieren die Sternchen auf tatsächlichen Bewertungen der Nutzer. So bewertet beispielsweise das Online-Angebot von „focus“ den Artikel jeweils besser, je mehr Leser auf „Lesenswert“ geklickt haben, wie Arthur Mai hier berichtet. Die Transparenz der Bewertungen ist so nicht mehr gewährleistet.
Mehr dazu auch unter dem Abschnitt „Rich Snippets werden nicht angezeigt“.
Rich Snippets 3: Authorship-Markup
Derzeit immer stärker im Fokus vieler Webseitenbetreiber: Das Authorship-Markup. Da Google immer mehr zu einer sozialen Suchmaschine wird, wird auch die Relevanz von Autoren eine immer größere Bedeutung bekommen. Sehr lesenswert hierzu: AuthorRank und die Top200 Autoren mit Google+ Integrationen. Seit Google+ ist es zudem immer einfacher geworden, den Autoren eines Artikels in den SERPs anzeigen zu lassen. Das sieht dann etwa so aus:
Über die beste Integration dieses Markups ist sich Google offenbar selbst noch nicht so ganz sicher, wie Christian Süllhöfer hier berichtet. Doch gibt es Anleitungen über die Integration des Authorship-Markups zuhauf (Google ist dein Freund!) und ich habe hier mal erklärt, wie es in WordPress besonders einfach geht.
Rich Snippets werden nicht angezeigt
Rich Snippets werden in der Regel nicht binnen Minuten nach den Integration angezeigt, man muss Google dafür schon etwas Zeit geben. Damit es aber überhaupt klappt, muss das Markup sauber sein, das lässt sich schnell mit dem Rich Snippets Testing Tool von Google überprüfen. Werden die Rich Snippets nach einigen Wochen dann noch immer nicht angezeigt, kann es dafür verschiedene Gründe geben, die Google hier auflistet.
Dazu zählt dann beispielsweise auch der Grund, dass das Markup für echte Benutzer nicht sichtbar ist, weil es mit den Möglichkeiten von CSS unsichtbar gemacht wird. Googles Empfehlung: „Don’t do it!“. Wenn Google das sagt, sollte man es auch so tun. Alles andere wäre in meinen Augen ein Betrugsversuch, auf die Google ja immer allergisch reagiert. Daher bleibt die Frage spannend, ob der Focus mit seiner eigenwilligen Bewertung noch lange durchkommt… 😉
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