Seit Jahren schon bestimmt ein Thema den Bereich SEO maßgeblich: Das Linkbuilding. Dieser Teil der Off-Page-Optimierung galt lange Zeit als höchste und wichtigste Disziplin im Strauß verschiedener SEO-Maßnahmen. Möglichst viele (wertvolle) Links auf das eigene Angebot bekommen und selbst so wenig wie möglich nach außen verlinken, war dabei das Credo vieler Webseitenbetreiber, das neben dem (häufig missverstandenen) Ausdruck „Content is King“ zu den Allgemeinplätzen gehörte. Deshalb sind Externe Links auch sehr wichtig.
Spätestens seit den letzten Algorithmus-Änderungen bei Google wissen wir: Mit diesen zwei Formeln macht man sich die SEO-Welt ein bisschen zu einfach. Gerade das Linkbuilding beinhaltet mehr als das Sammeln von Links (mal abgesehen davon, ob sie nun themenrelevant sind oder nicht, ob sie wertvoll oder minderwertig sind und ob sie durch Kauf oder freiwilliges Verlinken entstanden sind) und das Vermeiden von externen Links.
Externe Links machen durchaus Sinn und können den Wert (auch für die Google-Suchergebnisse) einer Website steigern. Und ich will euch auch erklären, warum das so ist.
Google sucht die besten Seiten für die besten Ergebnisse
Glaubt man den Aussagen von Google, so will die Suchmaschine aus dem sonnenverwöhnten Kalifornien den suchenden Internetnutzern vor allem eines liefern: Die Ergebnisse, die am besten zu einer Suche (und das ist nicht immer die Suchanfrage selbst!) passenden Ergebnisse liefern. Deshalb verbessert Google Suchanfragen (falsche Schreibweisen), deshalb macht Google schon beim Eintippen der Suchanfrage Vorschläge zur Vervollständigung („auto-suggest“), deshalb positioniert Google Seiten mit eigentlich gleichem Inhalt auf unterschiedlichen Positionen. Und manchmal gibt es die richtigen Ergebnisse schon direkt auf der Google-Seite (z.B. Wetter, Wechselkurse oder Flugzeiten). Danach (und offiziell erst wirklich danach, auch wenn das in der Realität manchmal etwas anders scheint) kommt auch ein wirtschaftliches Interesse von Google.
Mehr Links = bessere Seite? Wohl kaum!
Lange Zeit galt für Suchmaschinenoptimierer und Webseitenbetreiber die Formel: „Mehr Links = gleich bessere Position in den Suchergebnissen“ (vereinfacht). Denn Google schien genau diesen Ansatz auch in den eigenen Positionsberechnungen zu fahren. Je mehr Links auf eine Seite verweisten, umso besser wurde sie gelistet. Die Idee dahinter war relativ einfach: Je mehr Menschen freiwillig von ihrer eigenen Website auf eine andere Website verlinken, umso besser muss doch der Inhalt dieser Seite sein. Denn nur gute Informationen werden doch auch verlinkt.
Dass das nicht richtig sein kann, sagt einem der klare Menschenverstand. Denn Links entstehen nicht ausschließlich freiwillig. Webkataloge, Artikelverzeichnisse, gekaufte Links oder Linknetzwerke mit mehr oder weniger schrottigen Blogs und Satellitenseiten sind nun wahrlich keine freiwilligen Links. Im Ergebnis führte das auch manchmal dazu, dass Google Schrottseiten in den Top10 zu einer Suchanfrage anzeigte.
Auf der anderen Seite gab es immer die Angst, durch eigene Links Power der Seite abzugeben. „Linkjuice“ war als Wort geboren, das genau diesen Effekt beschreiben sollte: Während jeder Link zu mir die Power meiner Seite (am Ende dann“PageRank“) erhöht, muss doch jeder Link von meiner Seite auf eine andere zu Powereinbußen führen; Schließlich gebe ich damit ja zu, dass eine andere Seite noch erweiternde, zusätzliche oder bessere Informationen enthält. Dieser Gedanke ließ sich statistisch dann auch irgendwie belegen, der Linkgeiz war erfunden.
Auch Google bemerkte dann irgendwann, dass das alles nicht so richtig funktioniert und hat mit verschiedenen Maßnahmen die Gegensteuerung versucht.
- Da gab es plötzlich das nofollow-Attribut, um verlinkte Seiten abzuwerten und keinen „LinkJuice“ abgeben zu müssen. Mittlerweile wissen wir, dass die Google-Robots auch den nofollow-Links folgen und auch nofollow-Links den Wert einer Seite erhöhen können.
- Da gab es das Abwerten von bekannten Spam-Versuchen: Forenlinks warn plötzlich mehr schädlich als nützlich, massenhaft neue Links an einem Tag wurden als Betrugsversuch gewertet.
- Da gab es das De-Indizieren von bekannten Artikelverzeichnissen, die nur dazu aufgebaut wurden, um Links zu erzeugen.
- Da gab es Algorithmus-Änderungen, die Links scheinbar schädlich machten (in der Folge versuchen nun etliche Webseitenbetreiber Links abzubauen).
Externe Links
Es gab jedoch auch eine Neuerung, die offenbar belohnend wirkt. Waren in der Google-Typologie externe Links lange Zeit eher schädlich als nützlich (weil sie – wie erwähnt – einem Eingeständnis nicht ausreichender Informationen gleich kamen), so hat sich dieses Verständnis jetzt offenbar (so ist zumindest mein Eindruck) geändert: Externe Links sind kein Zeichen der Schwäche. Vielmehr sind sie als Service für die Besucher anzusehen: „Sie her, hier gibt es noch weitere Informationen zu deinem Interesse!“
Diese Veränderung führt dazu, dass es im Rahmen der On-Page-Optimierung durchaus Sinn machen kann, auf themenrelevante und weiterführende Informationen zu verlinken. Eigene Artikel aus der Vergangenheit können dabei genauso wertvoll sein wie externe Artikel zu weiterführenden Informationen oder anderen Standpunkten.
Nofollow?
Meiner Meinung nach hat Google das nofollow-Attribut schon selbst längst beerdigt: Es war der kurzzeitige Versuch scheinbare Spamlinks irgendwie abzuwerten. Weil dabei aber auch durchaus wichtige Links unter die Räder gekommen sind (weil pauschal alle externen Links vom Websitebetreiber auf nofollow gesetzt wurden), hält man sich in Mountain View schon gar nicht mehr an die einstige Erfindung, sondern bewertet Links nach ganz eigenen Regeln. Eingehende Nofollow-Links können daher für die verlinkte Website positive Auswirkungen haben, do-follow-Links aber auch mal negative.
Externe Links – Also wie jetzt?
Was bedeutet diese Einschätzung jetzt für Websitebetreiber? Vor allem zwei Dinge:
- Das gilt schon länger_ Linkbuilding ist längst nicht alles. Auch ohne Linkbuilding und nur mit richtiger On-Page-Optimierung kann man gute Ergebnisse einfahren. Eingehende Links sollten von guter Qualität sein, dazu (in einem anderen Artikel, wird hier verlinkt) später mehr.
- Externe Links in das eigene Angebot zu setzen, macht durchaus Sinn: Es ist für Google das Signal, dass jemand anderes an anderer Stelle ergänzende Informationen oder ein Statement zum gleichen Thema verfasst hat. Also: Gibt es weitergehende Informationen, sollte man die auch verlinken! Auf das nofollow-Attribut kann/sollte man bei solchen Links grundsätzlich verzichten. Das bedeutet aber nicht, dass man inflationär mit diesen Links umgehen kann: 2-3 „gute“ externe Links sind mehr wert, als 20 sinnlos zusammengeworfene. Diese externen Links sollten dann auch (falls vorhanden) mit internen Links auf eigene Artikel erweitert werden.
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[…] könnte man argumentieren, dass auch nofollow-Links zu einem natürlichen Linkprofil dazugehören und daher doch noch irgendwie ein bisschen was […]